Samstag, 27. Juni 2015

Sägenbau, unser Weg - Saw making, our way

Seit unserem Beginn in 2009 haben sich einige Änderungen/Verbesserungen im Sägenbau herauskristallisiert, die wir gerne auch mal zeigen möchten. Vielleicht eine Inspiration für den einen oder anderen, der gerne mal eine Säge bauen würde.

Wir wollen in loser Folge (sprich in mehreren Einzelbeiträgen) unsere Arbeit von den ersten Schritten bis zur fertigen Säge zeigen. Der erste Beitrag befasst sich mit dem Zurichten des Holzes, der Herstellung des Rohlings bis hin zur Fertigung des Blattschlitzes.



Since our beginning of the saw making adventure in 2009, some changes/improvements of the making process have happened, that we want to show here. Maybe an inspiration for some woodworkers that intend to make own saws themselves.

We want to do some entrys, that show our saw making from the first steps to the finished saw. The first entry will show  the preparation of the wood, the making of the handle blank and the further work until the making of the blade slot.



Für einen offenen Griff (hier Ebenholz) verwenden wir typischerweise Brettchen von 150 x 150 x 30 mm. Das Abrichten und auf Dicke bringen wird manuell erledigt, weil diese kleinen Brettchen von der großen Hobelmaschine gerne auch mal aufgefressen werden :-)



For an open handle (shown Ebony) we typically use little boards of 150 x 150 x 30 mm. The planing and thicknessing will be done by hand since the thicknesser we have likes to eat those little boards from tim to time :-)



Die Brettchen werden auf 23,7 mm gehobelt. So soll die Endstärke des Griffes von 23,5 mm erreicht werden. Für unsere zierliche Griffform ist das die gefühlt richtige Stärke. Mit einer Schablone in der zur jeweiligen Hand passenden Größe wird der Griff angezeichnet.



The boards will be thicknessed to 23.7 mm to get the final handle thickness of 23.5 mm. Our rather delicate handle shape feels just about right with this thickness. A template sized to the users hand will be used to mark the handle.



Bei Ebenholz nehme ich einen breiten weißen Stift, der das spätere Aussägen erleichtert. Maßgeblich ist die innere Kontur.



On Ebony I like to mark by using a wide white pen that makes the later bandsawing easier. The correct handle contour is the one inside the lines.



Jetzt werden die runden Stellen mit Forstner-Bohrern hergestellt.



Now the ogees will be made with Forstner bits.


Die ausgesägten Rohlinge (4 offene Ebenholz und ein geschlossener Buchengriff).



The bandsawed blanks (4 open Ebonies and one closed Beech handle).




Die Markierungen sind teilweise noch sichtbar. Sie werden im nächsten Schritt entfernt, wenn die Konturen mit Raspel und Feile gesäubert werden.



The white lines still are visible partially. They will be removed by doing the next step, the cleaning of the contours by filing and rasping.


Die beiden Spitzen auf der Griffoberseite werden mit dem Beitel geformt.



The tips at the top of the handle have been shaped with a chisel.



Jetzt werden verschiedene Markierungen mithilfe einer kleinen Vorrichtung angebracht. Die Schraubenposition, das Ende des Blattschlitzes und das Ende der Rückenaussparung.



Now the position of the screws, the depth of the blade slot and the rear end of the spine mortice will be marked with a jig.



Das Bohren der Schraubenlöcher auf der TBM.



The drilling of the screw holes with the drill press.



Zunächst werden die Schraubenlöcher mit 6,5 mm gebohrt (Schrauben haben 6,0 mm). Danach werden mit speziellen Bohrern/Forstnerbohrern die passenden Vertiefungen für die Schraubenköpfe, Medaillons und Schlitzmuttern hergestellt. Diese Bohrer haben einen Zentrierstift mit 6,5 mm.



After having drilled the holes with the diameter of 6.5 mm (screw diameter 6.0 mm) the holes for the screw heads/medallions/nuts will be done with matching counterbores.





Jetzt werden die quadratischen Aussparungen für die Schraubensicherung mit einem 6-mm-Beitel ausgestemmt.



Now the screw stops will be chopped out with a 6-mm-chisel.



Probe: die Schrauben passen schön.



Nice fit of the screws.


So, jetzt kommt der Blattschlitz dran (immer wieder spannend...) Zunächst wird er von beiden Seiten mit dem Streichmaß markiert, damit er wirklich zentriert ist.



Now the blade slot will be attacked (always an exciting step...) The marking will be done with a gauge from both sides to get it properly centered.


Das Vorsägen erfolgt maschinell. Es soll ein ca. 5 - 6 mm tiefer Schlitz erzeugt werden, der für das spätere Handsägen eine Führung sein soll. Der Griff wird auf einem Kreuztisch gespannt, der eine exakte Einstellung erlaubt (hier mit dem Buchengriff gezeigt). Zwischenzeitlich kann ich die Blattschlitze auch komplett von Hand sägen aber die Exaktheit wie mit der gezeigten Methode erreiche ich (noch) nicht.



The initial cut will be done with a machine. The aim is to create a slot with the depth of 5 - 6 mm, that shall serve as a guide for the later hand sawing. The blank will be clamped on a cross table that allows a proper adjustment (here shown with the beech blank). Meanwhile I'm able to make the blade slots completely by hand but less exactly than with the here shown methodology.


Der Rest wird handgesägt.



The rest will be hand sawed.



Und so mögen wir die Blattschlitze: gerade mit sauberen Kanten.



That's the way we like the blade slots: straight and clean edges.






Jetzt sind einige schwierige Schritte gemacht. So weit, so gut. Das Anfertgen der Rückenaussparung wird nochmal spannend. Das und weiters zeigen wir bald.



Now some tricky steps are done. The making of the spine mortice will be the next exciting step. This and and some more we'll show soon.


3 Kommentare:

  1. Hallo Klaus,

    das nenne ich eine Dokumentation!

    Vielen Dank, dass Ihr uns Holzwerker und teilweise auch Sägebauer an der Herstellungsweise und Euren Geheimnissen teilhaben lasst.
    Seit ich mich dem Holz verschrieben habe und auch den Werkzeugen, sind Eure Werke für mich immer das Maß aller Arbeiten gewesen. Neben der Funktion ist auch das Design die Handschrift der Erbauer, in diesem Fall TLT, die das unvergleichliche Unikate hervorbringt. Es ist sehr schön zu sehen, dass das Duo Pedder und Klaus wieder tätig ist und so schöne und einmalige Sägen schafft.

    Vielen Dank , dass Ihr uns die Entstehung zeigt!

    Herzliche Grüße

    Uwe

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  2. Hallo ihr 2,
    ich kann mich Uwe nur anschließen!
    Serie interessant war für mich, dass ihr Bohrer und Forstner-Bohrer mit Zentrierspitze verwendet.
    Wo bekommt man die denn? Mir ist dieses Spezialwerkzeug noch nie aufgefallen.
    Herzliche Grüße
    Volker

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  3. Hallo Volker,

    Bei dem Forstner handelt es sich um den Staketen-Bormax, der bei Feine Werkzeuge erhältlich ist. Der Zentrierdorn ist passend gedreht. Wir brauchen einen mit 6,5 mm, das ist nicht zu bekommen.

    Bei dem anderen Bohrer handelt es sich um einen, den ich von unserem Metaller bekommen habe. Ich vermute daher, dass der aus der Metallbearbeitung kommt. Auch bei diesem musste der Zentrierdorn individuell gedreht werden.

    Klaus

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